nasci_ich (b)in natur

Das lateinische Wort `nasci´ meint übersetzt `geboren werden´, entspringen, seinen Anfang nehmen …

Sobald wir als Menschen unseren Anfang nehmen, sind wir untrennbar verwoben mit und in dieser Welt, hineingeworfen in ein Geflecht an Bindungen und Verbindungen. Die Künstlerin begreift den Menschen als Teil eines unendlich komplexen Gewebes, in dem  das einzelne Individuum und die Natur nicht als sich gegenüberliegende Pole begriffen werden, sondern eine untrennbare Einheit bilden, die einem immerwährenden Rhythmus aus Werden und Vergehen unterworfen ist. Thematisiert werden hier Bindungen und Verbindungen in unserer Welt, die so grenzenlos sind, dass sie über die Grenzen des Sichtbaren hinausgehen. Die Annäherung an dieses fragile Gewirk MENSCH_NATUR vollzieht die Künstlerin aus ihrem individuellen Standpunkt, mit dem Ziel für den Betrachter eine Erfahrung zu schaffen. Es ist dies ein Versuch des Sichtbar-Machens von an sich  unsichtbar Verwobenem, des Faden-Spannens zwischen Werk und seinem jeweilige Gegenüber

Petra LUPE thematisiert die fragile, störungsanfällige Verbindung Mensch und Welt. Sie zeichnet mit Nähmaschine und Nadel, druckt und malt mit Asche und Erdpigmenten. Dem Faden kommt dabei im bildnerischen Prozess eine übergeordnete Rolle zu. Er markiert gleichermaßen Bindendes und Trennendes, offene Räume sowie Grenzen und mutiert zum Übergang zwischen sichtbaren und  unsichtbaren Gegebenheiten von Leben.